Wie verläuft die Eingewöhnung?
Alle Menschen sind unterschiedlich und so sind es natürlich auch alle Kinder. Wo das eine schon beim ersten Eingewöhnungstermin in aller Selbstverständlichkeit zur Spielecke saust, die Tagesmutter ganz offen begrüßt und sich mit den neuen Freunden bekannt macht, da möchte das andere aus dem sicheren Schutz der Mutter erst einmal die unbekannte Situation überschauen, ohne sofort teilzunehmen.
Es gibt Kinder, die bleiben schon von Anfang an relativ problemlos für eine halbe Stunde oder gar länger bei der Tagesmutter und andere, die sich nach Tagen überhaupt das erste Mal aus der Deckung von Mutter oder Vater trauen und noch viel später erst für eine kurze Zeit in die Obhut der Kindertagespflegeperson gegeben werden können.
Grundsätzlich gibt es mehrere Phasen (erste Besuche im sicheren Schoß der Eltern, dann irgendwann vorsichtiges Erkunden mit den Eltern an der Seite und schließlich mit ihnen im Hintergrund über erste Minuten allein in der Tagespflegestelle bis hin zu längeren Zeitspannen und schließlich der vollen Betreuungsdauer) und wie lang diese sich gestalten, mache ich ganz von den Kindern abhängig.
Ich habe das anhand meiner eigenen Kinder sehr eindrucksvoll vorgeführt bekommen, von denen das ältere bei jeder Trennung von mir noch viele Wochen über lange Zeit bitterlich weinte und das jüngere mich bereits beim ersten Treffen mit der Tagesmutter beinahe schon aus der Tür schob – und dem möchte ich auch in meiner Tagespflegestelle Rechnung tragen, indem ich keine festen Zeitspannen für Eingewöhnungszeiten vorgebe.
Dabei vergesse ich allerdings auch nicht, dass sich selbst der größte und stärkste Entdecker ganz tief im Herzen manchmal unsicher und traurig fühlen kann. Hier verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl und habe ganz besonders in den ersten Wochen einen noch intensiveren Blick auf die neuen Tageskinder, um das gut auffangen zu können.
Zumeist dauert die Eingewöhnung zwei bis vier Wochen, die sollten Sie also, wenn Sie Ihren Berufseinstieg planen, in etwa berücksichtigen.